Interview mit Sandra Banholzer

 Interview mit Sandra Banholzer

«Ich möchte unsere Mitarbeitenden dazu befähigen, ihr Potenzial auszuschöpfen und an sich zu glauben» – Interview mit Sandra Banholzer

Welche Auswirkungen hatten die letzten zwei Jahre auf Sie persönlich und auf das Unternehmen?

Die letzten zwei Jahre haben mir persönlich aufgezeigt, dass viele Dinge anders laufen können, als man bisher angenommen hat und auch, dass man unseren nicht selbstverständlichen Wohlstand in der Schweiz wieder mehr schätzen darf, was meiner Meinung nach manchen mehr und anderen leider weniger gelungen ist. Nach der ersten turbulenten Zeit, die sehr anstrengend für mich war (damals war ich noch nicht bei RAUSCH und musste zu Beginn der Pandemie noch deutlich mehr arbeiten als sonst), hat sich dann doch mit der Zeit eine entschleunigende Wirkung eingestellt. Was mir persönlich gut tat: Wunderschöne Waldspaziergänge rund um unser Zuhause mit meiner Familie.

Auf das Unternehmen hatten die letzten 2 Jahre zuerst einmal einen Digitalisierungsschub zur Folge. Durch die neuen Arbeitsformen und die Homeoffice Pflicht mussten sich viele Leute, die mit digitalen Anwendungen noch nicht vertraut waren und teils eine gewisse Scheu hatten, an diese herantrauen und merkten rasch, dass es ja doch geht und manches sogar vereinfacht. Auf der anderen Seite war es mit der Zeit teilweise auch mühsam, weil einigen fast die Decke auf den Kopf gefallen ist, zu Hause und viele Schnittstellen auch gelitten haben: Wir sind ein Produktionsbetrieb, die Produktion aber auch die Bereiche Forschung und Entwicklung, Analytik, etc. kann man nicht ins Home Office verlegen, somit wurde das Kommunizieren mit Abteilungen im Home Office schwieriger. Für neue Mitarbeiter die während der Pandemie gestartet haben, war das Onboarding schwieriger, weil die Chance für persönliche Treffen fehlt und sie nur wenige Möglichkeiten hatten, alle Kollegen / Kolleginnen im Unternehmen kennen zu lernen. Das holen wir nun nach.

Wie fördern Sie eine lebendige Innovationskultur?

Indem wir die Mitarbeitenden auffordern, Ideen einfach mal auszuprobieren nach dem «trial and error» Verfahren. In der Forschung & Entwicklung sowie im Einkauf bestärken wir die Mitarbeitenden, einen regen Austausch mit den Lieferanten zu suchen, die uns immer wieder Trends aus aller Welt präsentieren, welche zu neuen Ideen führen. Wir sind froh, dass wir nach der Pandemie nun auch unsere Innovationssitzungen wieder physisch abhalten können – hier ist uns auch wichtig, dass alle Beteiligten physisch anwesend sind, weil einfach die Qualität der Diskussionen um ein Vielfaches besser sind, als wenn wir eine Innovationssitzung per MS Teams durchführen müssen.

Abteilungsübergreife Plattformen sind eine gute Quelle, um neue Ideen zu generieren und diese auch entsprechend zu diskutieren und abzuwägen, wie und ob eine Umsetzbarkeit möglich ist.

Welche innovativen Massnahmen haben sie bei RAUSCH bereits umgesetzt?

Innovative Massnahmen… das ist ein grosses Wort. Denn was ist denn wirklich innovativ? Ich glaube, dass meine Stärke ist, die Leute zu bewegen, Leute zusammenzubringen und sie dazu befähigen, ihr Potenzial auszuschöpfen und an sich zu glauben. Dass sie merken, sie dürfen und sollen ihre eigene Meinung vertreten, auch wenn diese eine andere ist als meine oder die der Geschäftsleitung: Dies ist ganz wichtig in unserem Unternehmen, damit wir nicht stehen bleiben und eben innovativ bleiben können. Ich habe, seit ich bei der RAUSCH AG KREUZLINGEN bin, verschiedene Grossprojekte angestossen, beispielsweise die digitale Aufholjagd im E-Commerce wie auch in der Infrastruktur. Ein sehr wichtiges Kernprojekt ist aktuell der neue Produktauftritt, der die Marke RAUSCH zeitgemässer erscheinen lassen soll, um so für ein breiteres Publikum noch attraktiver zu werden.